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Kontaktformular — 2 Kommentare

  1. Lieber Elternverein NRW,

    mit grossem Interesse und Zuspruch habe ich Ihren offenen Brief an Frau Gebauer gelesen. Ähnliche Fragen und Forderungen habe ich auch an die Schule meines Sohnes gerichtet (in Erkelenz) und wurde nur darauf verwiesen, dass es keine Instruktionen des Ministeriums gäbe. Vollkommen unzureichend ist hingegen die Antwort von Frau Gebauer, deren Perspektive offenbar nur bis zu den Sommerferien reicht.

    Es gibt aber eine unbequeme Tatsache, an der niemand vorbeischauen kann: Das Coronavirus wird bis zur Verfügbarkeit einer effektiven Immunisierung weiterhin vorhanden sein! Dieser Zeitraum wird im günstigsten Fall bis zum Frühjahr 2021 reichen, wahrscheinlich aber noch darüber hinaus.

    Der Minimalkonsens mit dem sich die Schulen jetzt in die Sommerferien retten wollen (ganze 2 Tage Präsenzunterricht im Fall meines Sohnes), kann aber niemals auf das kommende Schuljahr angewendet werden. Eigentlich sollte das allen Beteiligten klar sein, aber niemand scheint ehrlich darüber reden zu wollen, was denn nach den Sommerferien geschehen soll.

    Da es selbstverständlich unmöglich sein wird, über die Ferien massive zusätzliche Raumkapazitäten zu erschaffen (Stichwort: Abstandsregeln) und auch keine Verdoppelung des Lehrerkollegiums zu erwarten ist (Stichwort: Halbierung der Klassengrössen), bleibt nur eine flächendeckende Ausweitung des digitalen Unterrichts. Bei diesem zentralen Thema findet allerdings keine Planung statt und die Schulen verstecken sich hinter dem Schweigen des Ministeriums. Ihr Brief an die Ministerin hat dieses wichtige Thema ja bereits angesprochen und Sie haben leider keine spezifischen Antworten darauf erhalten.

    Dabei sollte doch Lehrern, Schülern und Eltern klar sein, dass nur eine Ausweitung des digitalen Unterrichts einen zumindest teilweisen Ersatz für fehlenden Präsenzunterricht herstellen kann. Ich möchte Sie daher bitten, diese Forderung weiterhin mit Nachdruck zu veröffentlichen und Antworten vom Ministerium einzufordern, damit wir nicht eine ganze Generation von Kindern verlieren. Dazu gehören auch kreative Lösungen zur Herstellung „digitaler Chancengleichheit“, für die in einem 150 Mrd € Nachtragshaushalt sicher Platz und Geld vorhanden sein sollte. Ich denke, wenn 9 Mrd € zur Rettung der Lufthansa wegen Systemrelevanz aufgebracht werden können, dann sollte uns die Schulbildung einer ganzen Generation von Kindern sicher mehr wert sein. Denn die sind noch viel systemrelevanter, z.B. für die gesamte Zukunft unserer Gesellschaft!

    Ich danke Ihnen für Ihre gute Arbeit und wünsche Ihnen mehr Erfolg in der nahen Zukunft.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Rainer Reinscheid

    • Es ist unglaublich. Ich dachte erst ihr Beitrag sei aktuell. Aber er ist schon fast 1 Jahr alt. Und nichts hat sich geändert. Ich teile Ihre Meinung zu 100 %.

      In die Bildung wird am Wenigstens investiert. Nicht einmal Konzepte gibt es. In diesem Schuljahr 2020/2021 waren die Kinder mehr im Distanz- als im Präsenzunterricht. Soll das im kommenden Schuljahr so weitergehen?? Niemand scheint sich darüber Gedanken zu machen. Vielleicht sind die Eltern bisher auch zu leise und akzeptieren zu viel. Fakt ist, dass die Schulschließungen gerade ein Kraftakt für die Eltern sind. Ganz besonders Grundschüler können noch nicht komplett selbstständig arbeiten und brauchen volle Unterstützung. Das ist jedoch schwer zu leisten, wenn beide Elternteile berufstätig sind und noch kleinere Geschwisterkinder da sind.
      Ein Konzept für das kommende Schuljahr wäre wirklich wünschenswert. Warum wird nicht z.B. in Luftfilteranlagen investiert? Vielleicht muss man auch mal auf Gemeindeebene denken. Wir wohnen in einer kleinen Gemeinde, haben kaum COVID-19-Fälle, die Kinder kommen aus dem Umkreis ohne Busse, die Lehrer sind alle das erste Mal geimpft, die Kinder werden 2x pro Woche getestet, es gibt Hygiene- und Abstandsregeln – warum kann hier nicht zumindest Wechselunterricht stattfinden?
      Meine Tochter ist in der ersten Klasse und hatte ein wirklich trauriges erstes Schuljahr und vermutlich wird sie die Schule in diesem Jahr auch nicht mehr von innen sehen. Und was kommt dann???

      Ich wünsche mir wirklich, dass sich zumindest einmal jemand Gedanken macht! In jeder gut laufenden Firma denkt man proaktiv, nicht reaktiv. In der Politik scheint das anders zu sein….